Im Herbst sollen alle Bewohnerinnen und Bewohner in ihren neuen Zimmern sein – auch das Verpflegungskonzept ändert sich
Zum Ende des dritten Quartals sollen alle Bewohnerinnen und Bewohner im um- und neugebauten Haus Maria Regina ihre neuen Zimmer bezogen haben. Das kündigt Frank Pfeffer, Geschäftsführer der Seniorenhilfe SMMP, an. Die Schwestern der heiligen Maria Magdalena Postel investieren an diesem Standort neun Millionen Euro. Allerdings wird es für das neue Haus nun doch keine eigene Großküche geben.
Bedingt durch die Corina-Pandemie und den Ukraine-Krieg seien die Bauarbeiten während des ersten Bauabschnittes zwar ein wenig in Verzug geraten, gingen aber jetzt reibungslos voran, betont Frank Pfeffer: „Nachdem die Bewohnerinnen und Bewohner im Herbst alle in ihren endgültigen Zimmern sind, wird im dritten Abschnitt der vordere Bereich des Hauses zur Langen Straße hin abgerissen und neu gebaut. Hier entsteht ein großzügiger, heller Eingangsbereich mit Aufenthaltsmöglichkeiten, Frisör, Fußpflege und einem Shop.
Zur Langen Straße hin wird ein „Marktplatz“ mit Sitzgelegenheiten und Brunnenanlage angelegt. „Vor allem zum Ort hin erhält das Seniorenheim dann ein ganz neues Gesicht. Wir werden stärker als Teil von Diestedde wahrgenommen werden“, ist Frank Pfeffer überzeugt.
Dass sich das Großküchenkonzept nicht mehr realisieren lasse, habe vor allem wirtschaftliche Gründe. Künftig werden die Essenskomponenten von einem Catering-Unternehmen nach dem sogenannten „Cook & Chill-Verfahren“ zubereitet, gekühlt angeliefert und dann im Haus Maria Regina schonend zubereitet. „Für die Bewohnerinnen und Bewohner hat das keine Auswirkungen. Sie können auch weiterhin aus verschiedenen Menüs wählen. Das Angebot wird künftig sogar noch breiter gefächert sein“, so Stephan Schink, Geschäftsführer der SMMP Servicedienste. In dieser Gesellschaft sind die Mitarbeitenden aus Küche, Catering und Reinigung beschäftigt.
Von der Qualität des Anbieters habe man sich überzeugt. Dabei werde das Essen weiterhin von eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Haus final zubereitet und serviert. So könnten auch Sonderwünsche nach wie vor erfüllt werden. Stephan Schink erläutert: „Das Wohngruppenkonzept lässt zu, dass die Speisenzubereitung in den neuen Wohnküchen des Hauses dezentraler organisiert wird“.
Drastisch gestiegene Bau- und Kapitalkosten
Der Bau einer eigenen Großküche wäre vor allem aufgrund der drastisch gestiegenen Bau- und Kapitalkosten nicht mehr wirtschaftlich. Zudem sind Energie und Lebensmittel erheblich teurer geworden. „Diese Entwicklungen, die bis vor kurzem nicht absehbar waren, zwingen uns zu diesem Schritt“, sagt Frank Pfeffer.
Die Veränderungen haben auch Konsequenzen für die Mitarbeiterschaft: Betroffen sind etwa 20 Küchenkräfte. Am Montag haben Stephan Schink und Frank Pfeffer alle Mitarbeitenden im Haus Maria Regina informiert. „Mit den Betroffenen führen wir in diesen Tagen weitere Gespräche. Dem überwiegenden Teil werden wir die Übernahme in den Reinigungsbereich bzw. in eine Transfergesellschaft anbieten. Dort erhalten sie Beratungs-, Weiterbildungs- und Coaching-Angebote“, so Stephan Schink. Einige Kündigungen seien aber unvermeidbar. Frank Pfeffer räumt ein: „Wir wollen an dieser Stelle offen und transparent kommunizieren. Auch für uns als Arbeitgeber ist das ein schwerer Schritt.“
Insgesamt beschäftigen Seniorenhilfe SMMP und SMMP Servicedienste am Standort Diestedde 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In der Region sind durch die neuen ambulant betreuten Senioren-WGs in Oelde-Sünninghausen und Ahlen-Dolberg während der vergangenen Jahre erst weitere rund 40 Pflege- und Betreuungskräfte eingestellt worden. Frank Pfeffer stellt fest: „Auch wenn sich die Planungen für die Küche nun verändert haben, sichern wir mit der Großinvestition im Haus Maria Regina für die Zukunft über 100 Arbeitsplätze und vor allem die gute Versorgung und Betreuung von 80 pflegebedürftigen Menschen.“