Über einen Zeitraum von drei Monaten hinweg haben sechs Schülerinnen und Schüler des Johanneums Wadersloh in unserem Hause ein Sozialpraktikum absolviert. Zum Abschluss des Praktikums hatte Sr. Maria Claudia mit den Schülern einen Wortgottesdienst unter dem Thema „Liebe ist, sich selbst im anderen zu sehen“. In dem gemeinsamen Gottesdienst mit den Eltern und dem betreuenden Lehrer der Praktikanten, sowie einigen Bewohnern und Mitarbeitern des Hauses Maria Regina berichteten die Schüler auch von ihren Erfahrungen, die sie im Praktikum gemacht haben: „Ich habe mir das Leben in einem Seniorenheim ganz anders vorgestellt!“ „Ich fand es schön, für Menschen, die Hilfe benötigen da zu sein. Wenn ich später vielleicht auch einmal Hilfe brauche, möchte ich auch, dass mir jemand hilft!“ „Ich war überrascht, wie viel Spaß und Freude viele Senioren haben, obwohl sie durch ihre Beschwerden oft sehr eingeschränkt sind.“
Auch beim geselligen Beisammensein nach dem Gottesdienst wurde nochmals deutlich, dass sie gemeinsame Zeit für Jung und Alt ein Gewinn war.
Im Winter wird die Sau geschlacht‘ ,
Das Schlachten zuhause war früher in vielen Familien ein Höhepunkt im Jahr. Beim anschließenden Schlachtfest kamen die ersten Leckereien vom Schwein auf den Tisch. Viele, zumeist sehr heitere Erinnerungen rund um das Schlachten sind bei unseren Bewohnern noch lebendig.
Im Hause Maria Regina ließen wir die alte Tradition aufleben. Mit Bewohnern, Angehörigen und Gästen feierten wir in fröhlicher Runde unser „Schlachtfest“! Das gut genährte Schlachtschwein – natürlich aus Stoff – auf der Leiter, animierte Gertrud Marcher vom Plattdeutschen Krink zu amüsanten Vorträgen rund um Wurstebrot und Schweinepfeffer, während Heinz Lynen etliche treffende Liedvorträge zum Besten gab. Beim Refrain des Münsterlandliedes sangen alle schallend mit: „Heut wird die Sau geschlacht‘, heut wird Rabatz gemacht . . .“!
Nachdem die Schlachteplatten geleert waren, überraschte Heimleiter Sebastian Roth die Gäste! Als Kiepenkerl ging er von Tisch zu Tisch und hatte, ganz nach altem Brauch, für jeden einen „Kluck“ bereit!
Verliebt in eine mexikanische Krippe
Einige interessierte Bewohner unseres Hauses besuchten die 74.Krippenausstellung in Telgte, die in diesem Jahr unter dem Motto „Und sie fanden das Kind“ stand. Bei der mit sehr viel Herzblut von einer Mitarbeiterin des Museums stattfindenden Führung sprang der Funke der Begeisterung sofort auf die Senioren über. Besonders beeindruckend war nach Aussage der Bewohner die kontrastreiche Darstellung der Krippen und auch, dass alle Generationen, von Kindergartenkindern bis zu Hochbetagten im Alter von 97 Jahren, ihre Werke präsentiert haben.
Die Frage an eine Bewohnerin am Tag darauf, was ihr denn am Besten gefallen habe, beantwortete sie spontan: „In eine mexikanische Krippe mit kleinen Keramikfigürchen, weiss-blau bemalt und mit Lüsterkeramikglasur überzogen, habe ich mich verliebt. Ich hätte sie gerne gekauft, doch diese Krippe war ein Geschenk an das Museum und leider unverkäuflich. Aber ich habe mich nach dem Künstler erkundigt und überlege nun, mit ihm direkt in Verbindung zu treten.“
Vielleicht dürfen wir ja dann zum nächsten Weihnachtsfest diese mexikanische Krippe bei unserer kunstliebenden Bewohnerin bewundern.
„Der Vogelhändler“ beim Operettencafe
Mit einem gemütlichen Kaffeetrinken stimmten sich 20 Bewohner des Hauses Maria Regina auf die Operette „Der Vogelhändler“ ein.
Begeistert verfolgten die Senioren die Aufführung mit den ihnen bekannten Darstellern auf der großen Leinwand im Bewohnerrestaurant. Beim schönen Lied „Schenkt man sich Rosen in Tirol“ hatten nicht nur die Damen ein versonnenes Lächeln auf dem Gesicht und summten leise mit.
„Lieder und Geschichten am Kamin“
Während es draußen kalt war, genossen unsere Bewohner „Lieder und Geschichten am Kamin“. Sybille Reminghorst, die Tochter unserer Bewohnerin Maria Weidlich, hatte in buntes Unterhaltungsprogramm zusammengestellt und animierte die Senioren zum Mitmachen.
Ein Erinnerungsfoto von Mutter und Tochter an unserem „Kamin“ im Bewohnerrestaurant war da Ehrensache.