Schon beim Geruch des süßen Zuckerrübensaftes sprudelten bei den Bewohnern, die an dem Ausflug zum Hof Nienaber teilnahmen, die Erinnerungen an den Brotaufstrich ihrer Kinder- und Jugendtage.
Hildegard Nienaber führte durch den Betrieb und erkläre den Senioren die einzelnen Schritte, die nötig sind, bis der dickflüssige goldbraune Saft im Glas zum Genuss bereit steht. „Der größte Teil unserer Produktion geht an die Industrie. An große Bäckereien liefern wir das Rübenkraut in Eimern. Durch die Süße des Rübenkrautes erhalten Backwaren ein unverwechselbares Aroma. Aber auch sehr viele private Abnehmer schätzen die Leckerei.“ Einige unserer Bewohner nickten zustimmend als ihnen einfiel, dass sie Möpkenbrot mit Rübenkraut früher auch gern als besondere Delikatesse genossen haben.
Klaus Nienaber ist bestrebt, sein Rübenkraut besonders mild zu kochen, was von vielen Kunden bevorzugt wird.
Bei der letzten Station des Rundganges hatte Hildegard Nienaber in der großen Hofhalle in sehr gastfreundlicher Weise und zur Freude aller eine kleine Verkostung vorbereitet. „Wie früher“, schwärmte Eugenie Vogt, als sie in das frische mit Rübenkraut bestrichene Baguette biss – „nein, besser“, konterte unser Bewohner Leo Schniederjohann, „früher fehlte die gute Butter, da kam auf die trockene Stulle nur dünn das Rübenkraut!“