Ein Wiedersehen mit gleichsam bekannten wie beliebten Stars auf der Leinwand löste während des Kinonachmittags im Haus Maria Regina bei den Bewohnern sichtliche Freude aus.
In dem Film „Grün ist die Heide“ erzeugte Roy Black besonders bei den Damen in verträumtes Lächeln. Beim Erkennen von Henry Vahl lachten manche in Erinnerung an seine Rollen im Ohnsorg-Theater sogar laut auf. Auch die Namen einiger anderer Schauspieler waren etlichen Senioren noch geläufig. Ansonsten war des mucksmäuschenruhig in dem zum Kinosaal umfunktionierten Bewohnerrestaurant, was bewies, dass alle ganz vertieft in das Geschehen auf der Leinwand waren.

Wahrhafter „Spitzentanz“ beim Ballettnachmittag

Foto: Annegret Holthaus
Einen Ballettnachmittag im Haus Maria Regina gab es noch nie. Somit waren unsere Bewohner ganz gespannt, was die angekündigten Schülerinnen der Tanzschule Neitzke aus Lippstadt vorführen würden. Pflegedienstleiterin Olga Raabe stellte über ihre Nichte, die Mitglied des Balletts ist, den Kontakt zu dieser Gruppe, die auch schon im Stadttheater Lippstadt aufgetreten ist, her.
Das Interesse unserer Senioren war riesig und es gab niemanden, der nicht absolut begeistert den Tänzerinnen bei ihren graziösen, anmutigen Tänzen zuschaute.
Tanztrainerin Lena Massimo sorgte für eine perfekte Inszenierung. Die Tänzerinnen, die in ihren aufwändigen Tanzkleidern eine Augenweide waren, lösten sich gekonnt ab und
zeigten immer wieder neue Figurfolgen. Einige der Mädchen begannen bereits im Alter von drei Jahren mit dem Balletttanz. Während des Tanzens spürte man deutlich, mit welcher Freude und welchem Ehrgeiz sie dabei sind, was sich dann auch in einem kleinen Interview mit einigen Tänzerinnen bestätigte.
„Was hätte ich da verpasst!! – Und dabei wollte ich erst gar nicht kommen. Ich bin so dankbar, dass Sie mir diese Aufführung doch noch einmal so ans Herz gelegt haben“, freute sich bewegt eine Bewohnerin.

Foto: Antje Rostalski
„Holschken“ – früher das tägliche Schuhwerk
Wenn sich das Gespräch um das Thema „Holzschuhe“ dreht, können die meisten unserer Bewohner einiges erzählen. In Kinder- und Jugendtagen waren die „Holschken“ für viele das tägliche Schuhwerk. Nicht wenige bekräftigen, für die Arbeit in Stall und Garten seien Holzschuhe einfach das Allerbeste.
In der Werkstatt von Reinhard Ottensmann nahm eine Gruppe unserer Senioren gerne die Gelegenheit wahr, bei der Herstellung eines Holzschuhes von Anfang bis Ende dabei zu sein.
Damit aus der großen Scheibe eines Baumstammes passable Stücke wurden, legte sogar unser Kurzzeitpflegegast, Herr Neubauer, die Axt zum Spalten an. Für die ersten Fräsearbeiten muss das Holz feucht sein, betonte der Holzschuhmacher! Während an der über 80 Jahre alten eisernen „Kopiermaschine“ die Späne flogen, nahm das Holzstück die äußere Form eines Schuhs an. Beim Aushöhlen desselben führte Reinhard Ottensmann mit viel Geschick eine weitere alte Maschinen. Die folgenden Arbeitsschritte, wie das präzise Schleifen sowie das Aufnageln des Fristleders nahm er an einem Holzschuh vor, der bereits sechs Monate zum Trocknen gelagert war.
Auf die Frage einer Bewohnerin, was ihn zu dem Handwerk bewegt, antwortete Reinhard Ottensmann, der die Arbeit in der Holzschuhwerkstatt neben seinem Beruf betreibt:
„Drei Generationen vor mir waren von Beruf Holzschuhmacher, mein Urgroßvater, mein Opa und mein Vater, da wollte ich in der 4. Generation nicht der erste sein, der keine mehr macht!“
Und wer weiß, die jüngste Tochter von Reinhard Ottensmann hat gerade ihre Prüfung zur Orthopädieschuhmacherin bestanden. Die Liebe zum Schuhwerk ist also auch in der
5. Generation vertreten – vielleicht auch zu Holzschuhen!

Foto: Annegret Holthaus
Wunderbare virtuelle Reise nach Dresden
Für die einstige sächsische Residenzstadt Dresden schlägt das Herz der Vorsitzenden des Heimbeirates, Frau Christa Maiwald, die bereits seit 8 Jahren im Haus Maria Regina lebt. Einige Städtereisen nach Dresden hat sie in der Vergangenheit schon organisiert und so kennt sie die Geschicke der Stadt sowie ihren Facettenreichtum bestens. In ihrem Diavortrag spürte man die Freude, mit der sie von ihrem geliebten Dresden berichtete. Das Interesse der Bewohner war sehr groß und alle Teilnehmer hörten gespannt zu, ob sie nun Dresden schon einmal persönlich besucht hatten oder nur die Sehenswürdigkeiten von Bildern her kannten. Im Diastreifzug durch die Stadt an der Elbe, die sich unter August dem Starken zu einer bedeutenden Kunst- und Kulturstadt wandelte, führte Frau Maiwald ihre Reisegruppe auf der Leinwand zur Semperoper, dem Residenzschloss, der Hofkirche, dem Zwinger, bis hin zu Schloss Pillnitz und natürlich zum Wahrzeichen Dresdens, der Frauenkirche, deren Wiederaufbau alle Anwesenden seinerzeit aufmerksam in den Medien verfolgt hatten.
Danke Frau Maiwald, für diese schöne virtuelle Reise nach Dresden!

Bild: Anegret Holthaus
Senioren bei der „Modenschau in´n Ossenstall“
Eine „Modenschau in´n Ossenstall“ wollten sich einige unserer Bewohner keinesfalls entgehen lassen. Mit besonderer Freude besuchten wir die Aufführung der Laienspielschar Vellern im alten Pfarrhaus, zumal die Angehörige einer Bewohnerin eigens auf der Bühne stand.
Der herzlichen Begrüßung mit einem kleinen „Aufwärmer“ in flüssiger Form folgte eine amüsante kurzweilige Aufführung in westfälischem „Platt“.
Die bemerkenswerte schauspielerische Leistung, mit der die Akteure in die Rolle der von ihnen dargestellten Charaktere schlüpfen, sowie die Urwüchsigkeit des Stückes mit vielen lustigen Episoden bescherte auch den Senioren aus dem Haus Maria Regina einen unbeschwerten Nachmittag.
Mit von der Partie war ein im Haus Maria Regina lebendes Ehepaar, das früher schon häufig die Vorstellungen der Laienspielschar besucht hatte und sich nun sehr über die Gelegenheit freute, auch die „Modenschau in´n Ossenstall“ mit zu erleben.

Bild: Annegret Holthaus
