Wieder einmal steht die schönste Zeit des Jahres, wie die Advents- und Weihnachtszeit vielerorts betitelt wird, vor der Tür. Für viele ist Weihnachten das wichtigste und schönste Familienfest. Doch besonders viele ältere Menschen können das Weihnachtsfest mit den früher gepflegten Traditionen und persönlichen Gebräuchen nicht mehr feiern. Im Gegensatz zu früher hat eine Anzahl von BewohnerInnen nur noch wenige oder gar keine Angehörigen mehr.
Die älteren Menschen in den Seniorenheimen begegnen der Advents- und Weihnachtszeit mit vielen Erinnerungen. Da sind die Gedanken an die weitaus schlichtere Gestaltung der Adventszeit und an bescheidene, aber sehr glückliche Heilige Abende und Weihnachtstage. Da sind die Erinnerungen an die Zeit der eigenen Kindheit, die Freude in der späteren eigenen Familie, die glänzenden Augen der Kinder und Enkelkinder und die Feiern inmitten einer großen Familie. Zumeist sind es schöne Erinnerungen, aber oft klingt etwas Wehmut mit – das war früher einmal! Manche SeniorInnen tragen aber auch schwer an den Erinnerungen – gerade zu dieser Zeit übermannen unschöne und traurige Ereignisse das Gemüt ganz besonders.
Wenn die Emotionen stärker als sonst empfunden werden, ist bei der Betreuung der BewohnerInnen ganz besondere Einfühlsamkeit geboten.
Natürlich versuchen wir im Haus Maria Regina in Diestedde es unseren BewohnerInnen in der Advents- und Weihnachtszeit so schön wie möglich zu machen. Dazu tragen sicherlich auch unsere verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen bei, wie die Nikolausfeier, die Adventsfeier, gemeinsames Singen und musikalische Darbietungen, sowie nicht zuletzt auch entsprechend gestaltete heilige Messen und eine heimelige Atmosphäre.
Ganz wichtig ist jedoch die persönliche Zuwendung, das Gespräch, das Raum gibt für die schönen und weniger schönen Erinnerungen unserer BewohnerInnen, für alles, was die Seele unserer SeniorInnen bewegt. Gerade, wenn ältere Menschen die Advents- und Weihnachtszeit nicht mehr so aktiv wie früher selbst gestalten können, ist es eine große Hilfe, wenn sie sich einer vertrauten Person mitteilen können. Es tut gut, zu erzählen von den vergangenen Erlebnissen und den Gefühlen, denn zur Vor- und Weihnachtszeit gehört wie zu kaum einer anderen Jahreszeit ein ganzer Sack voller Erinnerungen und Emotionen.
Wie schön, wenn sich MitarbeiterInnen dafür interessieren, wie der Weihnachtsbaum geschmückt war, welche Traditionen es bei den Mahlzeiten gab, welche Plätzchen die Familie liebte, oder aber auch, warum der Gedanke an Weihnachten traurig macht.
Die MitarbeiterInnen im Haus Maria Regina bemühen sich mit ihrer Empathie nach Kräften auf jede/n BewohnerIn einzugehen, sodass es für die BewohnerInnen so schöne Tage wie irgend möglich werden.