Unter Beachtung aller Vorschriften hinsichtlich der Corona-Pandemie konnten wir unseren Bewohnern nun auch wieder eine Führung durch die Pfarrkirche St. Nikolaus in Diestedde anbieten. Viele Senioren freuten sich über die Möglichkeit, mehr über Diesteddes Nikolauskirche zu erfahren und hörten Herrn Werner Eckey gespannt zu.
Dass Diestedde um 1500 einmal ein Wallfahrtsort war, war allen Bewohnern neu. Viel Einfluss auf die kirchlichen Geschicke hatte die Familie von Wendt bis weit nach dem 2. Weltkrieg. Selbst in der neu zu bauenden Kirche wurde noch ein Sondereingang für die gräfliche Familie geplant, die aber in der Zeit des Baues auf alle althergebrachten Sonderrechte verzichtete. Die Spendenbereitschaft der Diestedder Bevölkerung war beim Bau der neuen Kirche von 1956 – 1958 sehr groß. Von den 300.000,– DM veranschlagten Baukosten konnten 180.000,– DM aus Spenden der Einheimischen beglichen werden.
Die Bewohner erfuhren weiterhin z. B., dass das große Altarkreuz bereits um 1100 entstanden ist und es sich nachweislich um ein sehr wertvolles Kreuz handelt. Herr Eckey wusste die Besonderheiten gut hervorzuheben. Es ist eine königliche Darstellung des Gekreuzigten, der sogar Schuhe trägt, was aus dem Kirchenraum kaum wahrgenommen wird und woraus sich einiges herleiten lässt. Ferner war der Korpus wohl früher mit wertvollen Edelsteinen geschmückt.
Die Senioren staunten außerordentlich, als sie erfuhren, dass alle Kirchenbänke seinerzeit aus einem Baumstamm von der hiesigen Tischlerei Streffer gefertigt wurden. Der riesige Baumstamm wurde von Übersee geliefert, dann zu einem Holzbetrieb im Sauerland gebracht, wo er zerteilt wurde, um letztlich nach Diestedde geliefert und verarbeitet zu werden.
Das Interesse der älteren Menschen zeigte sich auch durch viele Fragen, die Herr Eckey gerne und anschaulich beantwortete.
„Dass es von dieser kleinen und eigentlich recht schlichten Kirche so viel zu erzählen gibt, hätte ich nicht gedacht“, resümierte ein Bewohner auf dem Rückweg ins Haus Maria Regina.