Einen Artikel soll ich schreiben: „Was macht eine gute Pflege aus?“ Während ich durch das Foyer unseres Seniorenheimes Haus Maria Regina in Diestedde gehe, denke ich darüber nach. Ja, warum frage ich nicht einfach diejenigen, die diese Frage am besten beantworten können.
Maria Stuhrmann (75), Margarete Graw (90) und Josefa Heitmeier (83) treffe ich gemütlich plaudernd an einem Tisch. Die drei Damen, die sich etwa vor einem halben Jahr im Haus Maria Regina gefunden haben und sofort Sympathie füreinander empfanden, verabreden sich häufig, um aktuelle Ereignisse auszutauschen, zu Gesellschaftsspielen oder sprechen über „Gott und die Welt“ ergänzt Frau Graw lächelnd.
Was macht eine gute Pflege aus? – „Ja, erstmal natürlich eine gute Grundpflege, wo auch genug Zeit für die jeweiligen Bedürfnisse ist,“ sind sich die Damen einig. Maria Stuhrmann ergänzt aber direkt: „Ansprache und ein möglichst herzlicher Kontakt zu den Schwestern und Pflegern ist mir ganz wichtig!“ Margarete Graw nickt bekräftigend. „Wenn das persönliche Miteinander zwischen uns Bewohnern und den Mitarbeitern gut ist, fühle ich mich angenommen und verstanden. So kann ich z.B. ohne Hemmungen immer schellen, wenn ich gerne etwas erledigt haben möchte, dass ich vielleicht einfach vergessen habe rechtzeitig zu sagen.“ „Ich kann dann auch zeigen wie mir gerade zumute ist, da kann ich so sein wie ich bin,“ fügt Josefa Heitmeier hinzu.
„Schön ist es“, erzählt Margarete Graw, „wenn die Mitarbeiter nicht nur zuhören, sondern auch von sich erzählen und so uns Bewohner etwas an ihrem Leben teilhaben lassen, wenn gegenseitiges Interesse gezeigt wird!“
Maria Stuhrmann wünscht sich, dass die Pfegepersonen nicht zu häufig wechseln – „man hat ja auch so seine Lieblingspfleger/in,“ schmunzelt sie, und die anderen beiden Damen pflichten ihr bei.
Alle drei Damen schätzen die vielfältigen Aktivitäten im Haus, und den regen Kontakt mit den anderen Bewohnern und allen Besuchern, die im Haus verkehren. „So ergeben sich auch im Alter immer wieder neue Kontakte, die unser Leben bereichern“, freut sich Margarete Graw.
Ich bin erstaunt, keine der Damen betont, dass das gute Essen für sie in einer Pflegeeinrichtung wichtig ist, daher frage ich mal nach. „Ja, gut schmecken sollte es schon, aber ein herzlicher, familiärer Umgang mit allen Bewohnern und Mitarbeitern im Haus, in den auch die nahestehenden Angehörigen eingebunden sein sollten, ist Maria Stuhrmann, Margarete Graw und Josefa Heitmeier viel wichtiger.
Abschließend meint Frau Stuhrmann noch : „Jeder hier im Haus hat sein Päckchen zu tragen, es ist wichtig, durch eine gute Gemeinschaft dafür zu sorgen, dass die Päckchen nicht zu schwer werden!“