Eine Vielzahl von Informationen zum Thema Demenz hat in den letzten Jahren zu einem offeneren Umgang mit dieser Krankheit in der Gesellschaft geführt. Besonders in den Senioreneinrichtungen ist ein Großteil der Bewohner von einer beginnenden Demenz bis hin zu fortschreitenden Stadien betroffen. Diese Senioren werden durch Defizite der geistigen Fähigkeit, insbesondere des Gedächtnisses, der Auffassungsgabe, des Denk- und Sprachvermögens sowie auch der zeitlichen und örtlichen Orientierung mehr oder weniger stark beeinträchtigt. Damit gehen Veränderungen der Persönlichkeit und des Sozialverhaltens einher, was neben Verständnis einen besonders sensiblen Umgang mit diesen Menschen erfordert.
Im Seniorenheim Haus Maria Regina in Diestedde werden die dementiell erkrankten Bewohner individuell durch das geschulte Fachpersonal in Pflege und Betreuung in ihrem Alltag begleitet und gefördert. Liebe Gewohnheiten und ein gleichbleibender Tagesablauf geben den Betroffenen Sicherheit. Geduld und Zeit der Mitarbeiter für verlangsamte Reaktionen und der Kontakt mit den Bewohnern durch einfach zu verstehende Ansprache, Blicke sowie auch körperliche Nähe weckt und stärkt das Vertrauen.
In der Biographiearbeit werden durch bekannte Gegenstände, Lieder,Reime Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis hervorgerufen, was den Bewohnern positive Gefühle vermittelt.Eine große Anzahl von Aktivierungsmaterial steht zur Verfügung um die Erinnerungsfähigkeit spielerisch zu trainieren.
Die körperliche Bewegung in Gymnastikrunden und durch begleitete Gänge beeinflusst die kognitive Fähigkeit des Gehirns positiv. Es werden Spannungen abgebaut und dem Bewegungsdrang mancher Bewohner wird dadurch Rechnung getragen.
Insbesondere Musik wirkt oft Wunder. Selbst bei körperlichen und geistigen Einschränkungen motiviert bekannte Musik zum Mitsingen wie Klatschen und lässt die Freude früherer Zeiten nochmals aufleben.
Die sensorischen Fähigkeiten können an einer „Fühldecke“ intensiv aktiviert werden. Diese besteht aus verschiedenen bunten Stoffen (Samt, Cord, Jute, Fell, Leder) und ist mit vielerlei Utensilien wie Taschen, Reißverschlüsse, Knöpfe, Schlaufen)) benäht. Das typische Zupfen an der Kleidung wird vom Demenzkranken auf die Fühldecke übertragen.
Bei fortgeschrittener Demenz ist die Aufmerksamkeit teils erheblich reduziert. Daher bieten die Mitarbeiter kurze Aktivierungen an. Die regelmäßige 10-Minuten-Aktivierung hat sich dabei bewährt.
Der Einsatz ätherischer Öle bei den Bewohnern im Haus Maria Regina trägt zum Wohle der demenziell veränderten Bewohner bei. Einerseits werden über den Riechsinn vergrabene Erinnerungen freigelegt, andererseits erreichen die aufgenommenen Duftstoffe eine Ausschüttung von Botenstoffen, die ausgleichend auf das Gemüt wirken und sogar einen aggressiven Menschen versöhnlich stimmen.
Wir alle sollten dafür eintreten, dass Menschen, die von Demenz betroffen sind, weiterhin am Leben in der Gesellschaft teilhaben und Ihnen das Gefühl vermittelt wird, sie gehören zu uns.
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