Gedanken von Schwester Maria Claudia Maulhardt zur Fastenzeit
Bei unserem Tischgespräch sagte eine Bewohnerin: „Schwester, jetzt haben wir aber genug gefeiert, nun muss Schluss sein. Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Es hat eine neue Zeit begonnen.“ – „Welche neue Zeit?“, fragt jemand anders. „Weißt Du das denn nicht? Die Fastenzeit hat doch begonnen.“
Und so unterhielten wir uns über die Fastenzeit: wie wir als Kinder auf Süßigkeiten verzichtet haben; eher aufgestanden sind, um in die Messe zu gehen; an Fastenpredigten teilgenommen haben; an das Fastengebäck. Nur an den Sonntagen musste nicht gefastet werden. So kamen viele Erinnerungen zur Sprache.
Vom Fasten hat sicher schon jeder etwas gehört. Leute fasten, weil sie schlanker werden wollen oder weil der Arzt es ihnen verordnet.
Auch die Bibel erzählt Geschichten vom Fasten
Auch in der Bibel gibt es Geschichten, die vom Fasten erzählen, zum Beispiel Mose, der in die Wüste zog. Hier wird ganz deutlich: Fasten heißt nicht nur auf Nahrung verzichten. Fasten kann bedeuten, durch freiwilliges Verzichten dem wirklich Wichtigen in unserem Leben auf die Spur zu kommen.
In der christlichen Tradition war das Fasten zunächst ein Zeichen der Buße, der Bekräftigung des Gebetes und eine Form der Gottesbegegnung. Meines Erachtens ist das Fasten immer mit einem Ziel verbunden.
Bischof Athanasius von Alexandrien erklärte einmal: „Sieh da, was Fasten wirkt. Es heilt die Krankheiten, trocknet die überschüssigen Säfte im Körper, vertreibt die bösen Geister, verscheucht verkehrte Gedanken, gibt dem Geist größere Klarheit, macht das Herz rein, heiligt den Leib und führt schließlich den Menschen zum Thron Gottes. Eine große Kraft ist das Fasten und verschafft große Erfolge.“
Wir wünschen all unseren Bewohnerinnen und Bewohnern, ihren Angehörigen und unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine gute Zeit hin auf Ostern.