Am Donnerstag, 21. November 2013, findet um 18:30 Uhr im Ratssaal der
Gemeinde Wadersloh ein Vortrag zur demographischen Entwicklung zum Thema „Dorfquartiers-Entwicklung“ statt. Auf Einladung des Seniorennetzwerkes der Gemeinde
Wadersloh referieren Diplom-Ingenieur Torsten Boelting vom Landesbüro altengerechte Quartiere NRW und Ursula Kremer-Preiß vom Kuratorium Deutscher Altershilfe zum Thema.
Im Mittelpunkt steht die Frage: „Wo und wie wollen wir im Alter leben?“ Allgemeine Umfrageergebnisse zeigen, dass die meisten Menschen im Alter oder bei Pflegebedarf genauso weiter leben möchten wie vorher: in ihrem gewohnten Lebensumfeld oder anders gesagt in „ihrem“ Wohnquartier.
Daher liegt „vor Ort“, in den Kommunen, der Schlüssel für die Gestaltung einer zukunftsfähigen Infrastruktur. Die Kommune umfasst aber nicht nur Politik und Verwaltung, sondern die Gesamtheit der Akteurinnen und Akteure vor Ort. Eine optimale altengerechte Quartiersentwicklung beteiligt möglichst viele Menschen. Im so genannten „Masterplan altengerechte Quartiere“ des Landes NRW werden alle Bürgerinnen und Bürger, ältere Menschen, pflegende Angehörige, ehrenamtliche Helfer, Vereine und Selbsthilfegruppen, Kirchengemeinden, kulturelle und bürgerschaftliche Initiativen, Nachbarschafts- und Sportvereine, Wohlfahrtsverbände, Anbieter von Dienstleistungen rund um Gesundheit und Pflege, Geschäftsleute, Handwerker und Nahverkehrsanbieter aufgefordert, die Entwicklung altengerechter Wohnquartiere aktiv mitzugestalten.
„Mischen Sie sich ein – es lohnt sich“ lautet die Aufforderung der Landesregierung, die Ida Knecht, Sprecherin des Seniorennetzwerkes aus innerer Überzeugung aufgreift. „Die Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde sind aufgefordert, Ideen zu entwickeln, angefangen beim Bringeservice des Frischemarktes über die Nachbarschafts- und Haushaltshilfe bis hin zu lokalen Gesundheitsnetzwerken und Fahrdiensten. Darüber hinaus geht es zum Beispiel um erforderliche bauliche Anpassungen, die barrierefreie Zugänge zu den Häusern und Wohnungen sowie Versorgungseinrichtungen ermöglichen!“
Bürgermeister Christian Thegelkamp, weist dabei auf die Dringlichkeit der Problematik für die unmittelbare Zukunft hin: „Der demografische Wandel vollzieht sich. Darüber wollen wir ins Gespräch kommen.“ 2011 waren von 17,5 Mio. Einwohnern noch 3,6 Mio. älter als 65, 2030 werden es bereits 4,8 Mio. sein. Schon heute müssen vier von zehn pflegenden Angehörigen – zumeist Frauen – Pflege und Beruf miteinander vereinbaren. Diese Herausforderung werde zukünftig weit mehr Familien treffen. Hier gilt es, rechtzeitig Strategien zu entwickeln und Maßnahmen zu ergreifen, die langfristig ein lebenswertes Wohnen im eigenen Wohnquartier sicherstellen.