Vorsichtig fasste eine Bewohnerin den dünnen Tüll eines langen Brautkleids an und begutachet den feinen Stoff: „Ja, genauso sah mein Kleid damals auch aus.“ Am Sonntagnachmittag wiederholte sich diese Szene in unserer Einrichtung noch weitere Male. Viele Interessenten aus Diestedde und den Nachbarorten wollten sich den ganz besonderen Cafe-Nachmittag nicht entgehen lassen.
„Die Brautmode im Wandel der Jahrzehnte“ lautete das Motto der Ausstellung, die Annegret Holthaus mit Unterstützung von vielen weiteren Helfern und ebenso viel Liebe zum Detail im Foyer des Hauses zusammengestellt hat. Mit der Hilfe der Bewohner, Angehörigen und Mitarbeitern, die Kleider und Accessoires zur Verfügung stellten, entstand so ein interessantes Sammelsurium aus alten Hochzeitsfotos, Erinnerungen, Menükarten und Büchern. Im Mittelpunkt standen aber natürlich die Brautkleider. Aus nahezu allen Jahrzehnten waren Exponate vertreten und zogen die Blicke auf sich. Das galt auch für die Info-Tafeln, die die damaligen Trends näher erläuterten. Wie zum Beispiel, dass aus den Schleiern die Taufkleider der Kinder genäht wurden oder aber zur vorletzten Jahrhundertwende die Braut noch Schwarz statt Weiß trug. Farbliche Akzente zu den blütenweißen Hochzeitskleidern setzte Gartenarchitektin Beate Murek-Zwior, die extra für die Ausstellung eine Auswahl an Brautsträußen anfertigte.
Beim Anblick der Blumen erinnerte sich Heimbewohnerin Maria Weidlich an das unvergessliche Erlebnis ihres Hochzeitstags im Jahr 1943 zurück, an dem sie gleich zwei Brautsträuße bekam.: „Nirgendwo konnten rote Rosen aufgetrieben werden, so musste ein Strauß weißer Chrysanthemen reichen. Nach der Trauung überraschte die Gärtnerin des Dorfes uns doch noch mit einem Rosenstrauß, den mir mein Mann dann freudestrahlend überreichte.“
Wer die Gelegenheit verpasst hat, kann die Ausstellung noch bis einschließlich Mittwoch, 4. Juli 2012 im Foyer unserer Einrichtung besuchen.
Annegret Holthaus, Ida Knecht und Annelore Thiemann