Früher hat Heinz Budweg immer nach der Arbeit seinen Garten gepflegt. Das gehörte einfach zum Feierabend dazu. Heute wohnt der 87-Jährige im Seniorenheim Haus Maria Regina – und muss trotzdem nicht auf sein lieb gewonnenes Hobby im Grünen verzichten.
Von Matthias Grünebaum, Die Glocke
Die Garten-Arbeitsgemeinschaft macht’s möglich. Alle zwei Wochen versammeln sich Bewohner um einen bunt dekorierten Tisch im idyllischen Innenhof. Unter der Leitung von Beate Murek-Zwior pflanzen die Bewohner im Erlebnisgarten selbst an, tauschen Tipps aus, lernen etwas über die richtige Pflege der Pflanzen oder halten einfach ihre Nase in die lieblich duftenden Blumenkelche. „Ich bin von Anfang an dabei gewesen“, sagt Emma Gaux.
Der 86-Jährigen kann man die Freude im Gesicht ablesen. Sie schließt die Augen, lächelt beseelt und genießt den betörenden Duft der Rose, die sie unter ihre Nase hält. „Ich liebe Blumen. Sie sind einfach das schönste, was es gibt“, kommt sie ins Schwärmen. Währenddessen macht ein ganz besonderer Bewohner des Seniorenheims bei den übrigen Teilnehmern die Runde. Maskottchen „Niko“, ein kleiner Gartenzwerg mit roter Zipfelmütze, grünem Oberteil und langem, weißen Bart, ist der Liebling der Senioren.
Nur ein Grund, warum sich die Männer und Frauen jedes Mal auf die besondere Aktion freuen. „Seit dem ersten Treffen im März haben die Bewohner die Garten-AG sehr gut angenommen“, sagt Heimleiterin Ida Knecht. Der Grund liegt für sich auf der Hand: „Erinnerungen an die eigene Gartenarbeit kommen hoch.“ Nicht zuletzt der Erlebnisgarten, der im Rahmen der 72-Stunden-Aktion von der Landjugend angelegt worden ist, ermögliche die aktive Freizeitgestaltung.
Mit Beate Murek-Zwior hat das Seniorenheim eine echte Expertin gewonnen. „Vom Aussäen bis zur Ernte sind die Bewohner dabei“, sagt sie, während sie ein Beet mit Erika Kuhrig harkt. Auch Pflegedienstleiterin Martina Günnewig zeigt sich begeistert: „Die Garten-AG spricht alle Sinne an.“